Wie viel kostet das Veranstalten eines Festivals? In diesem Artikel werden wir versuchen, genau diese Frage zu beantworten, falls Du nämlich mit dem Gedanken spielst, ein Musikfestival zu veranstalten.
Lese hier weiter, um mehr zu erfahren…
- Die durchschnittlichen Kosten beim Veranstalten eines Musikfestivals
- So lassen sich die eigenen Kosten ermitteln
- Die verschiedene Arten, um die Kosten zu decken
Was sind die durchschnittlichen Kosten für das Veranstalten eines Musikfestivals?
Es ist mindestens genauso schwer zu berechnen wie die Länge eines Strings. Denn Musikfestivals reichen von den kleinen lokalen Festivals bis hin zu den großen Giganten wie Glastonbury.
Zudem gibt es nur wenige Online-Budgets für ein Musikfestivals – nein, eigentlich keines in der Tat – doch zum Glück haben einige Veranstalter uns freundlicherweise ein paar Informationen zur Verfügung gestellt.
Im Jahr 2014 konnte Glastonbury eine Einnahme in Höhe von 37,3 Mio. £ auf einen Gewinn von nur 86.000 £ erzielen. Es ist nicht nötig zu erwähnen, dass das Veranstalten eines Musikfestivals keine allzu schnelle Angelegenheit ist.
So ermitteln sich die Kosten für das Veranstalten eines eigenen Musikfestivals
Jetzt, da wir einen Überblick über die durchschnittlichen Kosten des Musikfestivals haben, bist Du wahrscheinlich auch an einer Aufschlüsselung des Budget für das Musikfestival interessiert. Mal sehen, wie die Ausgaben für das Musikfestival im Detail dann aussehen.
1. Die Darsteller
Die Kosten für die Buchung eines Festival-Acts variieren am meisten. Diese Buchungsagentur listet beispielsweise ihre Buchungsgebühren zwischen 300€ – 2000€ pro Band auf. Doch können berühmte Acts weitaus mehr kosten.
2. Die Lokalität mieten
Wenn Du nicht in der Lage warst, ein gutes Geschäft mit einem örtlichen Bauernhof zu machen, dann muss Du wohl oder übel ein Eventort für das Festival mieten. Diese können um die 100€ pro Person und Tag oder um die 5000€ pro Tag zu einem Festpreis kosten.
3. Die Bühne
Wie viel kostet eine Bühne für ein Festival? Kleine können für etwa 700€ gemietet werden, mittlere für 1.500€ – 3.000€, während die größten bis zu etwa 20.000€ kosten können. Hier sind einige Bühnenlieferanten zu beachten:
4. Die Energieversorgung
Erwarte, dass allein für ein Festival mit 10.000 Menschen, etwa 60.000 bis 100.000 € für Strom ausgegeben werden können. Und obwohl kein freies Wasser ausgehändigt wird, müssen auch die sanitären Anlagen wie Toiletten- und das Duschwasser bezahlt werden.
5. Die Abfallentsorgung
Das gleiche Festival mit seinen 10.000 Teilnehmern wird auch eine Menge Müll produzieren, das entsorgt werden muss. Stelle daher weitere 30.000 Euro zur Verfügung, um die Umwelt nach den Feierlichkeiten zu schonen.
6. Das Drucken und die Beschilderung
Beschilderung, Banner und andere Drucksachen sind im Vergleich zu allen anderen Ausgaben überraschend günstig. Reservieren wir hier vorerst 1.000 Euro für unser Musikfestival mit etwa 10.000 Teilnehmern.
7. Das Marketing
Die meisten B2C-Unternehmen geben rund 16% ihres Bruttojahresumsatzes für das Marketing aus. Da Glastonbury einen Umsatz von ungefähr 37 Millionen £ erzielt hatte, hätten sie ungefähr 5,5 Millionen £ für das Marketing ausgegeben.
8. Die Technologie
Des Weiteren ist eine Ticketing-App sinnvoll, mit der sich der Ticketverkauf verwalten und Einblicke in die Teilnehmeranzahl gewinnen lässt. Doch auch in ein Verwaltungstools für das gesamte Team sollte investiert werden. Lege hierfür weitere 1.000 Euro zur Seite.
9. Das Equipmentverleih
Es lässt sich durchaus ein Festival-Paket für etwa 850€ ausleihen, das jedoch nur eine Bühne umfasst. Multipliziere also diesen Betrag mit der Anzahl der Stufen, die Du für dein Musikfestival einrichten möchtest.
10. Die Versicherungen
Man könnte leicht meinen, die Versicherungsprämien würden bei so vielen Besuchern eines Musikfestivals in die Höhe schnellen. Für ein Festival mit bis zu 20.000 Teilnehmern, lässt sich jedoch auch für nur 62€ versichern.
11. Genehmigungen und Lizenzen
Du benötigst eine Lizenz von GVL und PPL, um beispielsweise ein Festival zu veranstalten. Die Regierung will auch ein Stück vom Kuchen haben, doch diese Kosten hängen vom Musikfestival ab.
12. Die Infrastruktur
Für die Infrastruktur ist bei einem Indoor-Festivals gesorgt. Doch bei Outdoor-Festivals müssen möglicherweise Straßen und Parkplätze bebaut werden, wodurch 250.000€ für ein 10.000-Personen-Festival zurückgelegt werden sollten.
13. Die Sicherheit
Es überrascht nicht, dass 10.000 betrunkene Festivalbesucher ein ernstes Sicherheitsrisiko darstellen. Beispielsweise gab das Isle of Wight-Festival etwa 1 Million Pfund allein für Polizei und private Sicherheitsfirmen aus, sodass es schnell teuer wurde.
14. Die Fotografie und Videografie
Es wird viele Kodak-Momente auf deinem Festival geben, daher solltest Du sicherstellen, dass du genügend Momente einfängst. Jeder Videofilmer kostet ungefähr 750€ pro Tag, multipliziere dies daher mit je Tag und dem Personal.
15. Die Besetzung
Die Leute können nicht einfach unbeaufsichtigt herumlaufen, deshalb wird auch Personal benötigt, um die Besucher in Schach halten zu können. Während es Firmen gibt, die sich auf die Einstellung von Festivalpersonal spezialisiert haben, können auch Freiwillige eingestellt werden.
Puh, das sollte es abdecken…
… Aber das ist noch längst nicht alles.
16. Die Mehrwertsteuer
Bevor mit der Preisberechnung für ein Musikfestival-Ticket begonnen wird, solltest Du dich daran erinnern, dass die Regierung eine Mehrwertsteuer von etwa 20% verlangt. Dies muss zum Ticketpreis hinzugerechnet werden.
17. Die GVL
Die GVL möchte dabei auch etwas Geld (zusätzlich zu den Lizenzen, die sich verkaufen lassen), also lege hierfür weitere 3% der Einnahmen aus dem Ticketverkauf beiseite, um diese auch bezahlen zu können.
18. Das Wetter
Erinnerst du dich an den Sommer 2012? Nicht weniger als 57 Musikfestivals wurden aufgrund des schlechten Wetters abgesagt. Das ist geschehen, nachdem sämtliche Kosten bezahlt wurden, die wir gerade oben beschrieben haben Das ist eine bittere Enttäuschung.
7 Einnahmequellen für Musikfestivals, die zu nutzen sind
Nun, wo wir die deprimierend großen Summen durchgesehen haben, die für die Liebe zur Musik aufgebracht werden müssen, ist es weiter an der Zeit, sich einige Möglichkeiten anzusehen, wie die Investitionen wieder hereinzuholen sind.
1. Die Tickets
Der Ticketverkauf ist die offensichtliche Einnahmequelle, doch nicht so lukrativ, wie es sich vorstellen lässt. Wychwood deckt trotz des hohen Preises nur 60% seiner Ausgaben über den Ticketverkauf ab.
2. Das Glamping
Schlamm, Schweiß und Tränen sind nicht jedermanns Sache. Immer mehr Menschen sind mehr als glücklich, „Glamping“ -Einrichtungen zu bezahlen, zu denen klimatisierte Zelte, bequeme Betten und private Toiletten gehören.
3. Das Sponsoring
Das Paket für ein Headliner-Sponsoring können zwischen ein paar hundert Euro bis zu 20.000€ kosten. Doch werden noch einige Hauptsponsoren benötigt, damit es funktioniert.
4. Das Merchandise
Die Musik-Acts werden ihre Markenware ohne jeden Zweifel nach der Aufführung verkaufen. Das solltest Du auch tun. Kreiere dafür eigene Musikfestival-Artikel und verkaufe davon so viel wie möglich.
5. Die Händler
Doch auch externe Firmen können auf dem Festival ihre Artikel verkaufen. Die Besucher werden es nämlich zu schätzen wissen, wenn sie vor Ort Erinnerungsstücke kaufen können. Zudem kannst Du bei den Händlern 300 bis 400€ pro Handelsstand in Rechnung stellen.
6. Das Catering
Essen ist eine Notwendigkeit, damit sich ordentliche Einnahmen erzielen lassen, sofern das eigene Essen auf dem Festival verkauft wird. Doch auch eine externe Cateringfirma kann hinzubezogen werden, bei denen Du die Miete für den Verkauf ihrer Lebensmittel in Rechnung stellen kannst.
7. Bars
Alkohol ist die besondere Zutat, das ein Musikfestival wirklich magisch macht. Stelle daher sicher, dass ein paar Bars eingerichtet werden, damit sich die durstigen Festivalbesucher ihren Durst löschen können, wenn ihnen dann die eigenen Vorräte ausgehen.
Tools, mit denen sich das Budget für ein Festival berechnen lassen
Denn all diese Ausgaben und Einnahmen lassen sich nur schwer kontrollieren. Wir haben daher einige Tools zusammengestellt, mit denen sich die Kosten eines Musikfestivals berechnen lassen.
Hier sind einige Festival-Budgetvorlagen, mit denen Du arbeiten kannst:
- Ratgeber: Eine Liste mit mehreren Eventbudgetvorlagen
- Konzert-Promotion: Ein Kostenblatt für das Festival
- Kreative und kulturelle Fähigkeiten: Ein Beispielbudget für die Produktion von Live-Musik
Tipp: Weitere Anleitungen zum Verwalten von Eventbudgets, findest Du in unserem Leitfaden.
Bereit für eine sommerliche Stimmung?
Wie Du sehen kannst, ist es kein Rosentanz, um ein Musikfestival zu veranstalten. Es ist zudem sehr schwierig, eine Gewinnschwelle zu erreichen und nahezu unmöglich, einen Gewinn zu erzielen.
Kennst Du jemanden, der sein eigenes Musikfestival veranstaltet und daraus einen Gewinn gemacht hat? Lasse es uns in den nachstehenden Kommentaren wissen.