„13 Visions” ist eine Kompositionsreihe von Clara Lévy, die von ihr selbst auf der Violine vorgetragen wird. Die Kompositionen sind als eine imaginäre Begegnung zwischen zwei Komponistinnen konzipiert, deren musikalische Ästhetik trotz der Jahrhunderte, die sie trennen, viele gemeinsame Züge aufweist: Hildegard von Bingen (ca. 1098–1179) und Pauline Oliveros (1932–2016).

Seit Jahrtausenden glauben die Menschen an die heilende Wirkung der Musik. Auch Hildegard von Bingen, eine hoch angesehene Nonne, Kräuterkundige und Komponistin, war im Mittelalter von der Idee inspiriert, dass Musik die Menschen mit dem Universum und damit mit Gott verbinde, die Seele ins Gleichgewicht bringe und Heilung fördere. In „13 Visions” (2022) nutzt Clara Lévy (*1991) Bingens Gesänge als melodischen Kern und filtert sie durch Oliveros' poetische Anweisungen. Die neuen Klanguniversen für jedes Stück rekontextualisieren uralte musikalische Heilpraktiken für das 21. Jahrhundert.

Clara Lévy // Violine und Komposition

Das Konzert dauert 80 Minuten​​

Fotos von Raphaël Languillat and Dimitri Djuric