Einlass: 19.00h
Beginn Soft Walls: 20.00h
Beginn Viet Cong: 21.00h
DJs: Shameless/Limitless
Tickets: 15 EUR an der Abendkasse (oder für 13,20 EUR auf http://puschen.tickets.de)

Die monotonen Stechschritte ertönen aus der Ferne, die Bedrohung ist zu spüren. Das Szenario wird immer kühler und scheint der Vorbote einer dämonischen Armee zu sein. Die Schritte werden schneller, ja sie bewegen sich fast ekstatisch zum treibenden Rhythmus. Ein so kraftvolles Gefühl, dass es den Beobachter zum Einen schaudert, zum Anderen nicht mehr loslässt und man sich in einen Bann gezogen fühlt, im dem es einem unmöglich scheint zu entkommen. Und kurz vor dem Höhepunkt, dieses fremd wirkenden Szenarios, brandet die Anspannung in einen eingängigen Gesang, welcher der Musik ihr dunkles Antlitz raubt und sich in Harmonie zusammen fügt.

Diese visuelle Sequenz könnte man sich vorstellen, wenn man ein Konzert von Viet Cong besucht. Die Kanadier schaffen es auf ihrem selbstbetitelten Debüt-Album Gegensätze zu vereinen. Einzelne Stilelemente aus dem Pop treffen auf New Wave und Postpunk von Joy Division und den frühen Talking Heads, ohne sich jemals in Langeweile zu vereinen. Das Klanggerüst der Lieder wird nur von einem fragilen, aber peitschend antreibenden Rhythmus getragen. Es reiben sich Percussion an Gitarrenmelodien, Gesangmantras wechseln sich mit verdrehten Animal Collective Drumcomputer-Sounds ab.

Viet Cong schaffen es mit ihrem Album und besonders bei ihren Live-Auftritten , ein Gefühl zurück zu lassen, das beim Zuhörer wundschöne, verrückte und organische Assoziationen entstehen lässt und ihn sofort in ihren Bann zieht. Insbesondere für alle, die sie bei ihrem ersten wochenlang im voraus ausverkauften Berlin-Konzert im Februar verpasst haben, ist das eine Pflichtveranstaltung.